20 Jahre Matthäusdienste sind für mich ein Grund großer Dankbarkeit. Einmal im Jahr erlebe ich den Segen dieser Arbeit an einem ganz besonderen Tag – mit full house. Der Gottesdienst mittags am Heiligabend ist die Zeit, an der es für mich Weihnachten wird. Das gottesdienstliche Feiern in der Matthäuskirche mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und verschiedenen sozialen Milieus und das anschließende Mittagessen mit Schweinebraten und Klößen, die vielen Ehrenamtlichen, die servieren, all das ist für mich wahre Gemeinschaft der Kirche. Jeder Mensch ist geschaffen zum Bilde Gottes. In Christus begegnen wir uns als Schwestern und Brüder. Wir sind alle gleich vor Gott. Wenn ich beim Essenausteilen mit Menschen ins Gespräch komme, spü- re ich: hier passt die frohe Botschaft des Evangeliums, die wir gerade in der Predigt gehört haben, und das gemeinsame Tun im Anschluss zusammen. Ich weiß, hier sitzen Menschen, die Schweres erlebt haben. Manche sind krank, andere einsam oder wieder andere haben ihren Geliebten oder ihre Heimat verloren. Aber zu dieser Stunde an Heiligabend erlebe ich in dieser Gemeinschaft nicht Unglück, sondern Seligkeit. Glückliche Menschen, die ihr Essen genießen. Und glückliche Menschen, die sich freuen, es austeilen zu können. Deswegen sind die Matthäusdienste ein Beispiel dafür, wie das wahr wird, was ich mir für unsere ganze Kirche wünsche: dass wir ausstrahlen, wovon wir sprechen.